Jungtiere ab sofort über Monitor zu sehen
Der Nordchinesische Leopard ist eine der am stärksten gefährdeten Leoparden-Unterarten weltweit. Als Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für diese Leopardenart verantwortet Hagenbecks Zootierarzt Dr. Michael Flügger die Zucht dieser Tiere in den europäischen Zoos und hilft so, die seltenen Raubkatzen zu erhalten. 2021 reiste Zuchtkater Bumi-i aus Korea in den hohen Norden, um hier mit seiner neuen Partnerin Naoli für Nachwuchs zu sorgen.
Genau diese Bemühungen um die Arterhaltung der Nordchinesischen Leoparden hat am 05. Oktober Früchte getragen. Gleich drei gesunde Leopardenjungtiere erblickten im Tierpark Hagenbeck das Licht der Welt. Seither kümmert sich Mutter Naoli sehr fürsorglich um ihren Nachwuchs. „Wir waren besorgt, dass der erste Wurf eventuell nicht überleben könnte, weil dies bei Großkatzen relativ häufig vorkommt. Junge Raubkatzenmütter sind meist noch unerfahren und zu nervös, um sich vollumfänglich um ihre Jungtiere zu kümmern. Doch wir sind außerordentlich glücklich, dass die vierjährige Naoli sich von der ersten Minute an vorbildlich um die Kleinen kümmert", betont Dr. Michael Flügger, Zootierarzt bei Hagenbeck.
Die erste Zeit verbrachten die Jungtiere im ruhigen Innenbereich der Anlage, in der extra für die Geburt angefertigten Wurfbox. Hier hatten die Jung-Leoparden ausreichend Zeit, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen und Gerüche und Geräusche kennenzulernen. Auch Vater Bumi-i haben die Leopardenkinder bereits durch ein Gitter beschnuppern können.
Seit ungefähr 60 Jahren gab es kein frisches Blut innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes für Nordchinesische Leoparden. Der jüngste Hagenbeck-Nachwuchs sorgt somit dafür, dass die wertvollen Gene der Elterntiere weitergeben werden und erhalten bleiben.
In rund drei Wochen dürfen die Leopardenjungtiere das erste Mal ihre große Außenanlage erkunden.