Er springt munter umher, schlägt mit den Hinterbeinen aus und hält die kleine Eselgruppe im Tierpark Hagenbeck mächtig auf Trab: Eragon – der jüngste Nachwuchs bei den seltenen Thüringer Waldeseln. Denn pünktlich zum Start der Hamburger Sommerferien steigt im Tierpark der Niedlichkeitsfaktor. Nicht nur die grau-flauschige Seltenheit sorgt mit großen Knopfaugen für Begeisterung, auch bei den Präriebisons, den Onagern und den Weißrüssel-Nasenbären sind Jungtiere zu sehen.
Für die beiden Nasenbärenmädchen Lilly und Lola war heute ein großer Tag. Zum ersten Mal erkundeten sie zusammen mit Mutter Bonita die weitläufige Außenanlage und konnten den Besuchern direkt zeigen, was für agile und sichere Kletterer in ihnen stecken. „Für uns war es spannend zu sehen, ob die Jungtiere überhaupt mit raus gehen, nach der langen Zeit in der Wurfhöhle. Zum Glück liefen sie der Mutter direkt hinterher und konnten so auch ihre anderen Familienmitglieder kennenlernen“, freut sich Zootierarzt Dr. Michael Flügger.
Yago hingegen betrachtet seine Umgebung lieber aus der Liege- oder Stehposition. Tiefenentspannt, wie es sich für einen Bisonbullen gehört, bringt ihn nichts aus der Ruhe. Bis er das stattliche Gewicht von rund 900 Kilogramm von Vater Yukon erreicht hat, vergehen aber noch einige Jahre. In den kommenden Tagen werden noch weitere Jungtiere bei den Bisons erwartet. Jungbulle Yago kann sich somit über weitere Spielgefährten auf seiner Anlage freuen. „Ob Yago auch bei seiner ersten Wurmkur, die bald ansteht, so entspannt ist, bleibt abzuwarten. Er wiegt zwar erst knapp 40 Kilogramm, bringt aber schon ordentlich Kraft mit“, weiß Dr. Flügger.
Den Besuch vom Tierarzt hat Eragon bereits hinter sich. Thüringer Waldesel gehören zu einer alten Haustierrasse, von der nur noch rund 25-30 reinrassige Tiere existieren. Mit Eragon leben alleine vier dieser auffällig gekennzeichneten Esel bei Hagenbeck. Zu ihren typischen Merkmalen gehören das helle Mehlmaul, der dunkle Aalstrich auf dem Rücken, das Schulterkreuz sowie die dunklen Streifen an den Beinen.
Bei einem nächsten Hagenbeck-Besuch sollte das Augenmerk nicht nur auf die großen und imposanten Tiere gerichtet werden, im Moment stehlen die zahlreichen Hagenbeck-Jungtiere ihren großen Verwandten die Schau.