Bereits vor ein paar Tagen, pünktlich zum Beginn der Herbstferien, erhielten unsere beiden Eisbären Anouk und Victoria einen ganz besonderen, herbstlichen Besuch. Denn rund 20 kleine Hexen, Zauberer und Gruselgestalten der „Eisbärenklasse“ der Schule Forsmannstraße aus Winterhude, brachten auf zwei Bollerwagen ihre großen, kunstvoll geschnitzten Kürbisse in das Eismeer. Die orangenen Kunstwerke, die natürlich speziell für die Eisbären angefertigt wurden, durften die Zweitklässler im Anschluss zusammen mit den Tierpflegern des Eismeeres mit allerhand Leckereien für die Eisbären bestücken. Lachs, Salat und Apfel rein und Deckel wieder drauf. Zwischendurch wurde gleich noch einmal getestet, wie eine Makrele eigentlich riecht, sich ein Lachs anfühlt oder eine Sprotte überhaupt aussieht. Der Hintergrund dieser besonderen Aktion verbindet gleich mehrere Aspekte. Denn das die gefüllten Kürbisse für die Eisbären nicht nur eine nette Halloween-Leckerei, sondern eine Art des Enrichment-Programms für die Tiere ist, wurde den Kindern neben vielen weiteren spannenden Fakten rund um die Eisbären vermittelt. Umweltbildung mal anders und direkt vor Ort.
In der modernen Zootierhaltung sind Programme zur Tierbeschäftigung ein wesentlicher Bestandteil für natürlichere Haltungsbedingungen geworden. Hierbei wird vermehrt auf die Bedürfnisse der Tiere eingegangen und ein abwechslungsreicher Tagesablauf mit verschiedenen Tierbeschäftigungen oder Trainings kreiert. Diese Tierbeschäftigungen sorgen unter anderem dafür, die Tiere zu eigenständig getroffenen Entscheidungen, vielfältigen spielerischen Verhaltensweisen und Lernprozessen anzuregen. Enrichment sollen unter anderem auf natürliche Verhaltensweisen aufbauen, die dafür sorgen, dass die Eisbären ihr Futter nicht einfach im Fressnapf vorfinden, sondern sich aktiv bei der Suche und Beschaffung betätigen dürfen. Und dass bei den Eisbären mit dieser Aktion alles andere als Langeweile aufkommt, davon konnten sich die Schüler der „Eisbärenklasse“ dann im Anschluss direkt überzeugen. Denn Jungeisbärin Anouk und Mutter Victoria hatten sichtlich Spaß die runden, rollenden und schmackhaften Kürbisse zu plündern. Nachdem der Großteil des Inneren weggefressen wurde, benutzte die wasserliebende Jungeisbärin Anouk die Kürbisse als Wasserball, schleppte sie mit dem Maul umher, schleuderte sie in die Luft und vollführte ihre Wasserakrobatik direkt an der Einsichtsscheibe, hautnah neben den begeisterten Zauberern und Hexen der „Eisbärenklasse“.