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Verstärkung für Zebrahaipärchen Harry und Sally

Sie ist etwa 2,30 Meter lang und wiegt geschätzte 50 Kilogramm – Emma, das neue Zebrahaiweibchen (Stegostoma fasciatum) im Tropen-Aquarium Hagenbeck. Die letzten 20 Jahre lebte die elegante Haidame im Aquarium Wilhelmshaven, bis sie vor Kurzem nach Hamburg zog.

Der Transport des Zebrahais wurde bei Hagenbeck gut vorbereitet und lange im Vorfeld geplant. Dr. Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck und Elisa Gülzow, Bereichsleiterin Aquaristik begleiteten den Transport und statteten den extra angemieteten LKW mit allem aus, was für einen rund dreistündigen Tier-Transfer notwendig ist. Das Wichtigste: der 5.000 Liter fassende Wasserbehälter mit Abdeckung und Sichtfenster sowie seitlichen Zugängen für Schläuche, die notwenige PH-Wert- und Sauerstoff-Messungen im Wasser ermöglichen. Auch ein Feuerwehrschlauch lag im Laderaum des LKW bereit, um das benötigte Wasser in Wilhelmshaven rasch aufzufüllen. Um das Transportwasser während der Fahrt mit Sauerstoff anzureichern und es gegebenenfalls sogar zu übersättigen, wurde auch an eine Sauerstoffflasche für den Transport gedacht. Der Hai kann mit einem ausreichenden Sauerstoffgehalt bequem, ohne jede Anstrengung atmen und ist den kompletten Transportzeitraum optimal versorgt.

Die Spannung stieg, als Emma in Wilhelmshaven gekeschert werden sollte. Nur wenige Sekunden nachdem ihre Pfleger sie an ihre gewohnte Futterstelle lockten, schwamm das Weibchen geradewegs in den großen Kescher und wurde behutsam in den Wasserbehälter im LKW gebracht. Rund fünf Minuten dauerte die Aktion und auch wenn es für die Tierpfleger und verantwortlichen Mitarbeiter reibungslos über die Bühne ging, bedeutet jeder Transport auch Aufregung für das Tier. Nach einer halbstündigen Eingewöhnungsphase im Zwischenbecken und anschließendem Teilwasserwechsel startete der LKW Richtung Hamburg. Während der Fahrt überprüften Dr. Westhoff und Frau Gülzow regelmäßig die Wasserwerte und den Gesundheitszustand des Hais.

Nach einer mehrtägigen Quarantänephase in Hamburg, in der sich Emma in einem separaten Wasserbecken an das Wasser im Großen Hai-Atoll gewöhnen konnte, schwimmt sie mittlerweile in dem 1,8 Millionen Liter großen Atoll und lernt neben anderen Zebrahaien auch das erste Mal Rochen, einen Riesenzackenbarsch und verschiedene Schwarmfische kennen. Zebrahaimännchen Harry hat nun zwei Weibchen an seiner Seite, mit denen die Nachzucht der bedrohten Fische im besten Fall bald gelingt. Bereits seit vielen Jahren engagiert sich Hagenbeck für Schutzprogramme verschiedener Haiarten, da jährlich weit mehr als 100 Millionen Haie durch den Menschen getötet werden. Speziell für Zebrahaie existiert ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), an dem sich Hagenbeck beteiligt.
Mit etwas Glück legen Sally oder Emma in den kommenden Monaten Eier. Sind die Eier befruchtet, vermeiden die Tierpfleger jedes Risiko und bringen die Haieier in ein spezielles Aufzuchtbecken. So wird verhindert, dass andere Fische im Großen Hai-Atoll sich an den wertvollen Eiern zu schaffen machen. „Zebrahaie sind durch die starke Überfischung, sowie die Jagd nach Haifischflossen stark gefährdet. Jeder Nachwuchs dieser imposanten Tiere könnte das Überleben und den Bestand der Art sichern", weiß Elisa Gülzow.

Besonderes Merkmal dieser Knorpelfische ist ihre lange Schwanzflosse. Wie eine Fahne überragt sie den wendigen Körper. Außerdem muss sich der Plattenkiemer im Gegensatz zu vielen anderen Haien nicht ständig bewegen. Da seine Muskeln permanent neues Wasser in die Kiemen pumpen, kann er auch stillstehend atmen.
Ihren Namen verdanken Zebrahaie ihrer gebänderten Musterung, die allerdings nur Jungtiere tragen. Ausgewachsene Haie sind viel heller gefärbt und dunkel getupft.
Die Zähne von Zebrahaien sind sehr klein, dafür verfügen die Tiere über 20 bis 23 Zahnreihen in jedem Kiefer. Die dämmerungsaktiven Fische ernähren sich von Muscheln, Schnecken, Krabben, Garnelen und kleinen Fischen, die sie auf ihrer Nahrungssuche auch durch enge Spalten und Höhlen verfolgen. Die Heimat der Haie ist das Rote Meer und der Indopazifik. Hier sind sie vorwiegend in küstennahen Regionen zu.

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