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Schnellinfos

Wussten Sie schon?
Spannende Fakten aus der Tierwelt.

Unsere Tierwelt ist einzigartig, faszinierend und unglaublich spannend. Jede noch so kleine Art besticht durch Aussehen, Können, Verhalten, Jagdtrieb, Balz- und Paarungsverhalten auf unterschiedlichste Weise. Ob geräuschloser Jäger oder kleinstes Muskelpaket, fürsorglicher Vater oder mutiger Täuscher, hier erfahren Sie Faszinierendes aus der Welt der Fauna.

Schwert als Waffe

Im Tropen-Aquarium Hagenbeck leben verschiedene Rochenarten: Adlerrochen, Amerikanische Stechrochen, Blaupunktstechrochen, Maskenstechrochen und im Süßwasserbereich die Leopoldstechrochen und Pfauenaugenstechrochen.

Wussten Sie, dass sich alle Stechrochen dadurch auszeichnen, dass sie einen harten Stachel an der Schwanzbasis oder auf dem Schwanz haben? Optisch erinnern die Stacheln an ein Schwert mit einer feinen Sägestruktur an beiden Seiten. Mit diesem Stachel, der je nach Rochenart bis zu 30 cm lang werden kann, können die Meeresbewohner tief in das Fleisch ihrer Feinde schneiden.

Umgeben sind die Stacheln von einer Schleimschicht. Feine Giftdrüsen in dieser Schicht setzen, sobald der Stachel minimal die Haut verletzt, Gifte frei, die extrem starke Schmerzen verursachen. Dieser Verteidigungsmechanismus dient bei allen Fischen mit Giftstacheln ausschließlich zur Abwehr. Das bedeutet, dass diese Gifte da sind, um Schmerzen zu erzeugen, aber nicht zu töten.

In Ausnahmefällen sind die Berührungen mit dem Stachel von Rochen aber auch tödlich. Vielleicht kennen Sie Steve Irwin? Der bekannte TV-Abenteurer und Dokumentarfilmer wurde 2006 von einem Bullenrochen gestochen und dabei tödlich verletzt.

Tierische Verwandtschaft

Wussten Sie schon, dass Krokodile mit Vögeln mehr gemein haben, als man vermutet? Klingt komisch? Stimmt aber. Denn Krokodile sind mit Vögeln mehr verwandt als mit irgendwelchen anderen Reptilien. Dies haben genetische Analysen bereits belegt.
Auch die Annahme, dass Krokodile eigentlich Dinosaurier sind, ist genau genommen nicht korrekt. Krokodile sind Archosaurier, die neben den Flug- und Dinosauriern eine eigene Entwicklungslinie bildeten. Nachdem ein Großteil der Archosaurier inklusive der Dinosaurier und Flugsaurier ausgestorben ist, blieben ausschließlich die Gruppen der Vögel und Krokodile am Leben, die somit die modernsten Vertreter der Archosaurier sind.

Weitere Gemeinsamkeiten zwischen Krokodilen und Vögeln finden sich im Körperbau beider Tierarten, was auf den ersten Blick eher nicht auffallen würde. Krokodile atmen wie Vögel. Denn Krokodile und Vögel haben den gleichen Lungenaufbau, eine sogenannte unidirektionale Lunge. Der Luftstrom verläuft wie in einer Einbahnstraße im Kreis ausschließlich in eine Richtung und nicht wie bei uns Menschen oder anderen Säugetieren auf einem Hin- und Rückweg. So haben Vögel und Krokodile beim Atmen auch einen Effektivitätsgewinn, da sie die komplette Luft aus ihren Lungen nutzen. Bei uns Menschen bleibt immer etwas verbrauchte Luft in der Lunge.

Spannend! Wenn Krokodile tauchen, pumpen sie mithilfe ihres Herzens Luft aus den Luftsäcken in die Lunge. So strömt, ohne zu atmen frische Luft durch ihre Bronchien hindurch.

Neben weiteren Gemeinsamkeiten im Blutkreislauf haben Krokodile und Vögel auch unpaare Begattungsorgane. Und Krokodile legen Eier, genau wie Vögel. Doch dazu mehr im kommenden Beitrag von „Wussten Sie schon?"

Vogeleier vs. Korkodileier

Sie wissen bereits, dass Krokodile genetisch und anatomisch mit Vögeln verwandt sind. Doch wussten Sie, dass Krokodile wie Vögel Eier legen und diese Eier sich in ihrem Aufbau sehr ähneln?

Während die meisten Eier von Reptilien eine Pergamentschale besitzen, besteht die Eihülle von Krokodilen und Vögeln aus einer festen Kalkschale. Diese Schale schütz das Jungtier im Ei zum einen davor, dass Wasser eindringen kann, aber auch davor, dass Feuchtigkeit austritt. Im Krokodilei ist der Embryo auf dem Dotter von Eiklar und der Eihaut umgeben. Genau wie beim Vogelei gibt es eine Luftkammer. Im Vergleich fehlen aber die Hagelschnüre. Das sind die weißen Bänder, die beim Vogelei den Dotter in zentraler Position halten und gegen Erschütterungen schützen. Zusätzlich sorgt die harte Kalkschale dafür, dass die Krokodileier, meist sind es 20 bis 60 Stück pro Gelege, nicht zerbrechen, wenn sich das schwere Muttertier im Sand auf die Eier in der Erdmulde legt.

Bis zu drei Monate dauert es, bis die kleinen Krokodile schlüpfen. Doch wie kommen sie aus der harten Kalkschale des Eis? Diese wird mithilfe einer chemischen Reaktion aufgeweicht. Der sich entwickelnde Embryo atmet im Ei Kohlendioxid aus. Dieses Kohlendioxid verbindet sich mit der Feuchtigkeit aus dem Erdreich und mit dem Urin der Mutter, die ihr Nest regelmäßig mit Harnstoff tränkt, zu Kohlensäure. Diese Kohlensäure löst nach und nach die Kalkschale auf, sodass diese immer dünner und weicher wird. Mit dem Eizahn, den jedes Minikrokodil besitzt und den es direkt nach dem Schlupf verliert, schlitzt das fertige Krokodil die weiche Hülle auf.

Im Tropen-Aquarium können Sie bei Ihrem Rundgang einen detailgetreuen Nachbau eines Krokodilnestes sehen, in dem echte Krokodileier liegen. Schauen Sie genau hin, denn normalerweise ist der Blick in die unterirdischen Krokodilnester nicht möglich.

Spezielformen der Fortpflanzung

Wussten Sie, dass ei-lebendgebärend eine weitere Spezialform der Fortpflanzung bei Tieren ist? Neben eigebärend und lebendgebärend pflanzen sich einige Tiere, auch ei-lebendgebärend auch ovovivipar genannt fort.
Das bedeutet, dass die Mutter ihre Eier nicht ablegt, sondern bis zum Schlupf im Mutterleib behält. Das Jungtier wächst somit im Mutterleib heran und ist dort von einer Eihülle umgeben. Das Amnion, eine dünne und undurchlässige Hautblase innerhalb der Eihülle, schützt den Embryo und bildet die Fruchtblase. Es hält das Fruchtwasser im Ei und sorgt für den Austausch von Kohlendioxid und Sauerstoff. In der Minute, in der das Jungtier auf die Welt kommt, schlüpft es aus der schützenden Eihülle.

Dies ist zum Beispiel bei Chamäleons so, die im kühleren Hochland leben. Der Vorteil dieser Fortpflanzungsform ist hier, dass sich das Muttertier immer dort aufhalten kann, wo die wärmende Sonne scheint. Die sich entwickelnden Embryos von wechselwarmen Tieren haben einen erhöhten Wärmebedarf. Würden die Eier an einem festen Standort abgelegt, sind sie nur für einen kürzeren Zeitraum der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Auch einige Skinke, Boas, Vipern, Seeschlangen oder die in Deutschland einheimischen Kreuzottern und Waldeidechsen sind ei-lebendgebärend. Die Jungtiere sind nach der Geburt sofort selbstständig.

Umwelteinflüsse spielen bei dieser Fortpflanzungsstrategie eine große Rolle. Denn dort, wo extreme Trockenheit, Hitze oder Kälte die Überlebenschancen von Eiern minimieren, pflanzen sich einige Tiere ovovivipar fort, indem die Embryos im Mutterleib heranwachsen.

Kurz und knapp:

Vivipar bedeutet lebendgebärend oder Lebendgeburt. Hier entwickeln sich die Embryos im Mutterleib, ohne von einer Eihülle umgeben zu sein.

Ovipar bedeutet eigeboren, also eierlegend.

Ovovivipar bedeutet ei-lebendgebährend oder Ei-Lebend-Geburt. Das ist eine Spezialform der Fortpflanzung, die sowohl Merkmale der Oviparie als auch der Viviparie aufweist.

Nun wissen Sie sicher auch, wie wir Menschen uns fortpflanzen – vivipar, ovipar oder ovovivipar?

Haare und ihre Funktionen

Wussten Sie, dass alle Säugetiere ein gemeinsames Merkmal haben? Haare!
Aber Haar ist nicht gleich Haar. Die verschiedenen Haare am Körper unterscheiden sich nicht nur optisch, vielmehr unterscheiden sie sich auch in ihrer Funktion.
Die naheliegendste Funktion von Körperhaaren ist der Schutz vor Kälte. Dichte Luftpolster zwischen den Haaren isolieren die Umgebungstemperaturen. So schützt das dichte Fell der Präriebisons die Tiere vor Temperaturen von bis zu -30 Grad Celsius.

Haare an den Augen der Landsäugetiere, die Wimpern schützen vor herabfallendem Staub. Zudem dienen sie als Sensoren. Bei Berührung mit einem Gegenstand lösen die Wimpern einen Schließreflex des Augenlides aus, sodass die Augen vor dem Eindringen eines Fremdkörpers geschützt sind.
Haar über den Augen, die Augenbrauen dienen ebenfalls zum Schutz vor Fremdkörpern, aber auch zur Unterstreichung der Mimik. Menschen nutzen das Augenbrauen hoch- und runterziehen, um das eigene Handeln zu betonen oder um ihr Gegenüber zu warnen. Klippschliefer haben auf dem Rücken ein Haarbüschel, den Sie zur Kommunikation aufstellen.

Das Aufstellen der Haare, wie es beispielsweise Ziegenbockmännchen machen, dient ebenfalls der Kommunikation. Aufgestellte Haare können Angst, Unsicherheit, Aggression, Überraschung oder Stress signalisieren. Zudem lassen sie den eigenen Körper größer erscheinen, um mehr Eindruck beim Gegenüber zu machen und um Anerkennung und Achtung zu erhalten.
Macht und Größe signalisiert zwar auch die dichte Mähne bei männlichen Löwen oder einigen Affen, sie schützt die Tiere aber zudem auch vor Bissverletzungen im Nacken.

Weitere spannende Funktionen von Haaren erfahren Sie im zweiten Teil von „Wussten Sie schon?" alles über Haare?

Haare und ihre Funktionen Teil 2

Haare dienen auch zur Abwehr, um beispielsweise Insekten zu verscheuchen, wie Sie das wahrscheinlich vom Pferde- oder Kuhschwanz kennen. Um Feinde abzuwehren können Haare aber auch Spezialformen wie Stacheln oder Borsten annehmen. Stachelschweine haben nicht nur weiche Wollhaare, sondern auch flache und dicke Borsten, steife Haare und starre, lange und runde Spieße. Diese spitzen Stacheln sind umgebildete Haare, die vor allem aus Keratin bestehen. Keratin ist ein Eiweißstoff, der die Grundsubstanz von Haaren und Nägeln bildet.
In einigen Stacheln sorgen tiefe Einkerbungen für eine hohe Stabilität. Andere Stacheln weisen an der Spitze kleine Schuppen auf, die zur Stachelbasis hingerichtet sind und damit wie Widerhaken funktionieren. Dringen diese Stacheln in die Haut des Feindes ein, können sie nur schwer wieder herausgezogen werden. Stachelschweine setzen ihre Stacheln passiv und aktiv gegen Feinde ein.

Eine weitere Funktion von Haaren ist der Duftspeicher. Sind Kattamännchen paarungsbereit oder möchten signalisieren, zu welchem Clan sie gehören, ziehen sie ihren langen, buschigen Schwanz an ihrem Unterarm vorbei. Hier sitzen Duftdrüsen, die bei leichtem Druck ein Sekret absondern. Die ausströmenden Duftstoffe werden in den Haaren des Schwanzes gespeichert und dem Rivalen „zugeworfen". Diese sogenannten Stinkkämpfe gehören damit zur Duftkommunikation.
Die Orientierung ist eine weitere wichtige Funktion von Haaren. Dank ihrer Tasthaare können sich beispielsweise Katzen in völliger Dunkelheit zurechtfinden, um auf Futtersuche zu gehen oder sich zu orientieren.

Robben können mithilfe ihrer Tasthaare sogar Strudel im Wasser wahrnehmen, die ein Fischschwarm vor mehreren Minuten beim Vorbeischwimmen verursacht hat. Unglaublich, oder? Doch dazu mehr in einem nächsten Beitrag von „Wussten Sie schon?"

Haare und ihre Funktionen Teil 3

Wussten Sie, dass die Barthaare von marinen Säugetieren in der Lage sind, feinste Wasserstrudel wahrzunehmen? Prof. Dr. Guido Dehnhardt vom Marine Science Center Rostock hat in einer aufwendigen Studie im Kölner Zoo herausgefunden, dass Robben Mikroturbulenzen im Wasser wahrnehmen, die gerade eben oder sogar vor 30 Minuten entstanden sind. So können Robben den Weg von Fischen verfolgen und auch bei trüber Sicht erfolgreich auf Nahrungssuche gehen.

Bei dem Forschungsprojekt „Hydrodynamische Spurverfolgung" wurde untersucht, ob Robben nur mithilfe ihrer Barthaare Objekte im Wasser auffinden können. Dafür verband der Forschungsleiter die Augen und Ohren einer Robbe. Ein ferngesteuertes U-Boot fuhr dann einen bestimmten Weg im Wasser ab und verharrte geräuschlos am Ziel. Als die Robbe dann mit verbundenen Augen abtauchte, konnte sie der hydrodynamischen Spur des U-Bootes problemlos folgen und das Objekt auffinden.

Mehr zu den Forschungsprojekten findet Sie hier: https://www.marine-science-center.de/home.html

Asymmetrische Ohröffnungen

Wussten Sie, dass Eulen nicht nur besser sehen können als Menschen, sie können auch um ein Vielfaches besser hören als wir.
Eulen haben hochsensible Ohren und einen sehr ausgeprägten Hörsinn. Dies ist vor allem bei der Jagd enorm wichtig. Denn Eulen sind nachtaktiv und jagen ihre Beute meist in völliger Dunkelheit. Das Geheimnis ihres guten Gehörs liegt unter anderem in der Anordnung der Ohröffnungen, die asymmetrisch am Kopf platziert sind. Ein Ohr liegt leicht oberhalb der Augen und ist leicht abwärts ausgerichtet. Das andere Ohr hingegen sitzt tiefer als die Augen und leicht aufwärtsgerichtet am Kopf. Somit nimmt ein Ohr eher Geräusche von unten wahr, das andere Ohr eher die von oben. Eulen können somit das Gehörte jeglicher Positionen blitzschnell erfassen und räumlich orten, selbst die leisesten und feinsten Geräusche nehmen sie wahr. Wahnsinn so ein 3D-Gehör.

Ihr leistungsfähiges Gehör ist auf hohe Frequenzen spezialisiert, die Schwingungen bis zu 30.000 Hertz wahrnehmen. Wir Menschen können maximal Schallwellen mit einer Frequenz von bis zu 20.000 Hertz erfassen.
Auch die Schnee-Eulen im Tierpark Hagenbeck stellen ihr außerordentlich gutes Gehör stets unter Beweis. Sobald sich ein Tierpfleger der Volierentür nähert, alarmiert das Männchen mit Warnlauten seine Partnerin lange vor dem Eintreffen des Pflegers.

Zusatzfakt! Eulen können ihren Kopf um 270 Grad drehen.

Interessantes über Kot

Wussten Sie, dass Kot nicht gleich Kot ist? Bei Säugetieren und bei uns Menschen sind die Ausscheidungen klar getrennt, es gibt Urin und es gibt Kot. Bei Reptilien und Vögeln ist das anders. Sie scheiden Urin und Kot in einem aus. Der Urin ist in dem Fall aber kein flüssiger gelber Harnstoff, sondern zähflüssige, weiße oder weißgelbe Harnsäure. Das liegt daran, dass Vögel und Reptilien sehr wenig trinken. Durch diese Art der Ausscheidung, die urikotelisch genannt wird, sparen Reptilien und Vögel Wasser.

Denken Sie einfach mal an ein Autodach, welches mit Vogelkot verunreinigt wurde. Die Kleckse sind meist weiß, schwarz – Urin und Kot in einem.

Aha! Um ihr Nest nicht zu beschmutzen, spritzen Pinguine ihre Ausscheidungen bis zu 40 Zentimeter weit weg. Und auch hier werden Urin und Kot gemeinsam ausgeschieden.

Insgesamt gibt es drei Ausscheidungsarten:

1. Ureotelisch - wie bei Säugetieren oder uns Menschen

2. Urikotelisch - wie bei den Vögeln und Reptilien

3. Ammoniotelisch - wie zum Beispiel Fische, die von Wasser umgeben sind

Oh! Schlangenkot hat die Form von kleinen, dunklen Würstchen. Die hellen Bestandteile sind keine zersetzten Knochen, was fälschlicherweise oft angenommen wird, sondern wie bei den Vögeln das Urat, also das Salz der Harnsäure.

Attraktives Hinterteil

Wussten Sie schon, dass sich Affen an ihren Hinterteilen erkennen? Dadurch, dass sich die Primaten auf allen vieren fortbewegen, ist das Gesäß von großer Bedeutung für die Tiere - es dient sogar zur innerartlichen Kommunikation. So signalisieren die Weibchen mit einem geschwollenen leuchtend roten Hinterteil ihre Fruchtbarkeit. Dies geschieht rund alle vier Wochen, wenn die Tiere ihren Eisprung haben. Der Po schwillt dann nicht nur an, seine Färbung intensiviert sich. Übrigens: warum hingegen beim Menschen die fruchtbaren Tage der Frau im Verborgenen stattfinden, ist noch immer Anlass unterschiedlichster Theorien.

Auch bei den Männchen ist der Po rot und unbehaart. Er dient den Affen als bequemes Sitzpolster und besteht aus Fettgewebe. Die roten Hintern schützen die Tiere, die viel Zeit im Sitzen verbringen, vor Kälte, Nässe und Schmutz am Boden. Auch die Intensität der Färbung spielt bei den Pavianen eine entscheidende Rolle. Sind die Tiere erregt, im Streit oder wollen Dominanz demonstrieren leuchten die Hinterteile grellrot.

 

Stoffwechselbedingte Nahrungsaufnahme

Wussten Sie schon, dass die Häufigkeit der Nahrungsaufnahme bei Tieren insbesondere auch von ihrem Stoffwechsel abhängig ist und manche Tiere sogar ein Jahr lang ohne Futter auskommen? Nilkrokodile zum Beispiel – Die Panzerechsen sind als wechselwarme Tiere auf ihre Umgebungstemperatur angewiesen. Ist die Umgebungstemperatur der Krokodile kühler, sind die Tiere träge und weniger aktiv. Dadurch benötigen sie auch weniger Energie und ihr Nahrungsbedarf ist gering. Anders ist das bei uns Menschen. Da wir immer die gleiche Körpertemperatur aufrecht halten müssen, brauchen wir mehr Energie in Form von Nahrung wenn es kalt ist.

Schlangen, die ebenfalls zu den wechselwarmen Tieren gehören, schaffen es sogar, ihre Stoffwechselleistung um mehr als 50 Prozent herunterzufahren. Je nach Körpertemperatur reduzieren sie ihren Energiebedarf. So gelingt es den Tieren, auch Hungerperioden bis zu einem Jahr zu überstehen.
Fledermäuse könnten niemals ein Jahr ohne Nahrung überleben: Als kleine Warmblüter, die sehr häufig mit ihren Flügeln schlagen, haben die Tiere einen sehr hohen Energie- und damit Nahrungsbedarf. Ist ihre aktive Phase vorbei, sinkt ihr Energiebedarf. Im Tropen-Aquarium haben unsere Fledermäuse daher während ihrer Aktivitätsphase durchweg Zugang zu Nahrung wie Obst und Obstbrei.

Auch Kaninchen müssen nahezu pausenlos fressen. Aufgrund ihres Stopfmagens, der wenig Muskeln aufweist, wird der Nahrungsbrei nicht aktiv durch Muskelkontraktionen vom Magen in den Darm geschoben. Erst wenn neues Futter nachrutscht, gelangt der Mageninhalt in den Darm.

Aha!

Poikilotherm sind wechselwarme Tiere wie Amphibien, Reptilien, Fische oder wirbellose Tiere, Körpertemperatur entspricht ihrer Umgebungstemperatur.

Homoiotherm sind gleichwarme Tiere wie Vögel, Säugetiere aber auch wie Menschen gehören dazu, da auch bei uns die Körpertemperatur nahezu gleich ist.

Herkunft der Tiernamen

Wussten Sie schon, dass Tiere auf ganz unterschiedliche Weise zu ihren Namen kommen?
Die wissenschaftlichen, also die lateinischen Tiernamen, bestehen aus mehreren zusammengesetzten Wörtern: der Gattung, dem Artnamen und manchmal auch sogar einem Unterartnamen. Lustig: Der wissenschaftliche Name des Westlichen Flachlandgorillas ist Gorilla gorilla gorilla.

Tierarten werden oft nach ihrem Entdecker oder nach berühmten Persönlichkeiten benannt. Na, wer könnte wohl beim Käfer „Agra schwarzeneggeri" gemeint sein? Die Motte „Neopalpa donaldtrumpi" ist, na wie könnte es anders sein, nach Donald Trump benannt. Die Schuppen auf dem Kopf der Motte erinnerten die Entdecker an die Frisur des ehemaligen US-Präsidenten. Tatsächlich gibt es nur eine Tierart, deren wissenschaftlicher und genutzter Name gleich ist – bei der Boa constrictor.

Eine andere Variante der Namensvergabe bezieht sich auf das Aussehen oder auf das Verhalten der Tiere. So wie beispielweise bei „Anguis fragilis", wobei Anguis (Gattung) „würgende Schlange" auf lateinisch bedeutet und fragilis für zerbrechlich oder zart steht. Es handelt sich um die Blindschleiche. Denn die deutschen Namen der Tiere orientieren sich meistens an der Herkunft, Optik oder den Charaktereigenschaften des Individuums. Von der Blindschleiche nahmen die Entdecker aufgrund ihrer engen Augenschlitze an, dass sie blind ist, was allerdings nicht stimmt. Die Kreuzotter dagegen hält, was ihr Name verspricht, ihre Schuppenzeichnung ziert ein Kreuzmuster. Und auch den Namen Zitterspinne trägt das kleine Krabbeltier zu Recht. Wird die Spinne berührt oder in ihrem Netz gestört, wackelt oder zittert sie kräftig hin und her. Bei den Vögeln, wie beispielsweise dem Kuckuck oder dem Uhu war ihr Rufen namensgebend. Beim Brillenpinguin können Sie es sich vielleicht denken, woher sein Name stammt. Der kleine Frackträger sieht tatsächlich so aus, als würde er eine Brille tragen.

Die Optik des Tieres ist mit Abstand das häufigste Kriterium bei der Namenswahl.

So gut wie einzigartig in Deutschland

Wussten Sie schon, dass Sie in Norddeutschland nur im Tropen-Aquarium Hagenbeck Riesengürtelschweife sehen können? Innerhalb der deutschen Zoogemeinschaft werden diese Tiere nur vier Mal in Deutschland gehalten.

Mit ihrem dreieckigen Kopf, dem abgeflachten Körper und ihrem stachelbesetzten Schwanz sehen die Echsen aus wie kleine Drachen: Riesengürtelschweife (Cordylus giganteus). Riesengürtelschweife sind Schuppenkriechtiere und gehören zur Familie der Gürtelechsen. Sie bewohnen die Graswiesen und Hochlandsteppen Südafrikas und sind echte Sonnenanbeter. Trotz der Wärme von gut 35 Grad Celsius, die lokal in ihrem Lebensraum herrschen, setzen sie sich bevorzugt auf erhöhte Steine und verharren oft stundenlang völlig regungslos und mit erhobenem Kopf beim Sonnenbad. Dank der warmen Temperaturen in der Tropenhalle können die Minidrachen hier sehr gut beobachtet werden.

Ihre Körperfärbung variiert zwischen graubraun und dunkelbraun, kann aber auch fast schwarz sein. Riesengürtelschweife können eine Gesamtlänge von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Die tagaktiven Echsen leben in Erdbauten, die gern auch von anderen Tieren, insbesondere Nagern, übernommen werden. Während der kalten Wintermonate halten diese Reptilien einen mehrmonatigen Winterschlaf.

Auf dem Speiseplan der Riesengürtelschweife stehen tierische Produkte. Die Echsen gehören damit zu den Carnivoren, den Fleischfressern. Sie fressen alles, was sie überwältigen können wie zum Beispiel Insekten, Gliederfüßer und kleine Wirbeltiere. Nur im Ausnahmefall nehmen die Schweife auch einmal pflanzliche Kost zu sich.

Im Alter von etwa drei Jahren erreichen Riesengürtelschweife ihre Geschlechtsreife. Die Paarungszeit beginnt alle zwei Jahre im Frühjahr nach der Winterruhe. Riesengürtelschweife gehören zu den lebendgebärenden Echsen und bringen nach einer Tragzeit von 130 bis 140 Tagen im Sommer ein bis zu fünf Jungtiere zur Welt. Sie haben eine Geburtslänge von 12 Zentimetern. Riesengürtelschweife können ein Alter von rund zwanzig Jahren erreichen.
Im Tropen-Aquarium Hagenbeck lässt sich das interessante Gesellschaftsleben der Riesengürtelschweife im Afrika-Teil der Tropenwelt sehr gut beobachten.

Gemeinsamkeit mit Popcorn

Wussten Sie schon, dass Meerschweinchen und Popcorn etwas gemeinsam haben?

Fühlen sich Meerschweinchen besonders wohl und sind glücklich, hüpfen sie in der Anlage umher wie frisches Popcorn in der Pfanne oder im Topf. Dieses Verhalten nennt man ‚Popcornen'. Bei Hagenbeck lebt die typische Haustierform, auch Hausmeerschweinchen genannt gegenüber vom Pelikanteich in ihrem Meerschweinchen-Dorf.

Meerschweinchen sind Nagetiere und gelten als gesellige, tagaktive Tiere. Sie werden circa sechs bis acht Jahre alt. Je nach Rasse können die Tiere eine Größe von bis zu 40 Zentimetern erreichen und weisen viele unterschiedliche Erscheinungsbilder auf. Es gibt circa elf kurzhaarige sowie zehn langhaarige Rassen in vielen verschiedenen Fellfarben. Sie werden als kleine flauschige Nestflüchter geboren und wuseln schon kurz nach der Geburt neugierig durchs Gehege. Sie kommen mit vollem Gebiss auf die Welt, da sie bereits im Mutterleib ihre Milchzähne verlieren. Mit bis zu 46.000 Hertz können sie mehr als doppelt so gut hören wie Menschen.
Auch wenn Meerschweinchen als typische Haustiere gelten, sollte bei der Haltung einiges beachtet werden. Viele der kleinen Nager lassen sich gerne streicheln, jedoch sind sie keine Kuscheltiere. Die kleinen Nager können sich nur schwer wehren, sind durch ihr gutes Gehör sehr geräuschempfindlich und verfallen bei Angst in eine Schockstarre, die die Tiere lähmt. Empfindet ein Tier Angst oder möchte Protest darstellen, reißt es den Kopf hoch oder fängt an zu quieken.

Zähne, Zähne und noch mehr Zähne

Wussten Sie schon, dass Haie in ihrem Leben bis zu 30.000 neue Zähne produzieren?

Haie gehören zu den Knorpelfischen und haben sich die Fähigkeit zur ständigen Zahnerneuerung von ihren Vorfahren bewahrt. Zähne sind ein wesentliches und wichtiges Merkmal von kiefertragenden Wirbeltieren. Die Entwicklung von Zähnen trug einen entscheidenden Anteil am evolutionären Erfolg der Wirbeltiere.
Die Zähne heutiger Haie sind hintereinander folgend im Kiefer angeordnet. Die Erneuerung erfolgt durchgehend. Ältere bzw. funktionelle Zähne sind am äußeren Rand des Kiefers angeordnet, während tief im Inneren neue Zähne gebildet werden. Je nach Art des Hais könne sie während ihres Lebens bis zu 30.000 neue Zähne produzieren. Die somit regelmäßig aufgereihten, eng aneinander stehenden Zähne bilden eine klingenartige Kante und ein effektives Schneidegebiss. Diese Fähigkeit, stellt eine besondere evolutionäre Anpassung an die schneidende Ernährungsweise dar.

Kein Schlaf aber dennoch fit

Wussten Sie schon, dass Insekten nicht schlafen?

Insekten schlafen nicht wie Säugetiere. Sie halten Ruhephasen ab. Viele Insekten habe eine eingeschränkte Sicht, wodurch sie Nacht bei Dunkelheit Ruhen, um unter anderem nicht Opfer von Fressfeinden zu werden. Nachtaktive Insekten hingegen, z.B. Motten, fallen tagsüber in einen lethargischen Zustand. Hierbei nehmen sie kaum noch äußere Reize wahr. Auch die Dauer der Ruhephasen unterscheidet sich deutlich von denen des Menschen. Eine Ameise legt nur kurze Ruhephasen von wenigen Minuten ein, um anschließend weiterarbeiten zu können. Insekten sind wechselwarm. Das bedeutet, dass ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängig ist. Aus diesem Grund fallen die Tiere bei kühleren Temperaturen in eine Art Starre. Diese Starre kann mehrere Monate anhalten und wird Diapause oder Winterstarre genannt. Somit ist es Insekten möglich auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu überleben. Bienen sammeln sich bevor sie in eine Starre fallen, bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt in kreisrunder Formation, um so Larven und sich selbst vor dem Erfrieren zu schützen.

Fliegende Säuger

Wussten Sie schon, dass Fledertiere die einzigen Säugetiere sind, die fliegen können? Zwar haben einige Gruppen, zum Beispiel Gleithörnchen eine Gleitmembran, die sogenannte Flughaut, jedoch können sie lediglich Gleitflüge von höheren Punkten aus bestreiten. Fledertiere dagegen haben die Fähigkeit an Höhe zu gewinnen und diese auch zu kontrollieren.

Fledertiere gehören zu der Ordnung der Säugetiere und haben die Fähigkeit zum Schlagflug erworben. Sie sind nach den Nagetieren mit über 1100 Arten die artenreichste Ordnung der Säugetiere. Flughunde und Fledermäuse bilden dabei zwei Unterordnungen. Fledertiere sind nahezu weltweit verbreitet und lassen lediglich die Polarregionen und stark abgelegene Inseln aus. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen sind Fledertiere nachtaktiv und schlafen tagsüber in ihren Verstecken. Dabei hängen sie meist kopfüber an ihren Füßen. Dabei müssen sie keine Kraft aufbringen, denn durch das Körpergewicht schließen sich die Krallen von selbst. Diese Art und Weise des Schlafens ermöglicht bei Gefahr eine schnelle Flucht, da sie sich fallen lassen und wegfliegen können. In kühlen Regionen halten sie sogar Winterschlaf oder reisen über den Winter in wärmere Gebiete. Sie kommunizieren über Echoortung und stoßen dabei Laute im Ultraschallbereich aus. Diese Frequenzen liegen außerhalb der Menschlichen Hörgrenze. Dennoch sind sie nicht blind und haben sogar sehr gut entwickelte Augen, die lediglich besser an die Dunkelheit angepasst sind.

Je nach Art benötigen Fledertiere unterschiedliche Nahrung. Das Spektrum erstreckt sich dabei von Früchten über Insekten bis hin zu kleinen Wirbeltieren.
Im Tropen-Aquarium sind Riesenflughunde und ein Rodrigues Flughund zu sehen, vorrangig in den Morgenstunden und am späten Nachmittag.

Antrag mit Steinen

Wussten Sie schon, dass männliche Eselspinguine, um dem Weibchen einen Antrag zu machen, den schönsten, schimmerndsten Stein auswählen und diesen ihrer Herzensdame übergeben? Die Steine für die Nester werden von den Männchen daher gut bewacht und nicht selten gibt es Streit um die Steinchen.

Wenn das umworbene Weibchen den Verehrer als Partner akzeptiert, beziehen sie gemeinsam das Nest, welches ebenfalls aus Steinen kreisförmig gebaut wird.

Eselspinguine sind die schnellsten Schwimmer unter allen Pinguinarten – mit bis zu 36 Km/h bewegen sie sich im Wasser fort. Die Tiere werden 70 – 90 cm groß und können bis zu 8,5 kg wiegen. Sie sind sehr schnelle Taucher und können bis zu 200 m tief tauchen.

Extreme Wetterverhältnisse? Kein Problem!

Wusste Sie schon, dass Kamele Wasser NICHT, wie oftmals vermutet, in ihren Höckern speichern?

Die beiden Wölbungen auf dem Kamelrücken dienen zur Fettspeicherung und sind so ein Energiedepot, wenn Nahrungsmangel herrscht.

Zwei Reihen Wimpern schützen die Augen der Tiere vor Flugsand. Hornschwielen an den Gelenken und Fußsohlen verhindern Verbrennung der Haut und schützen die Kamele vor Überhitzung auf beispielweise heißem Sand in der afrikanischen Wüste.

Das für sie überlebenswichtige Kühlwasser wird in den eigenen Zellen gespeichert und bei Bedarf daraus auch wieder entzogen. Kamele sind in der Lage, einen Wasserverlust von einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts zu überleben. Man kann also sagen, Kamele sind echte Überlebenskünstler und somit für extreme Wetterverhältnisse bestens ausgerüstet.

Einzigartig in Europa

Wussten Sie schon, dass der Hardun (Laudakia stellio picea) die einzige in Europa vorkommende Agamenart ist? Sie ist von Griechenland bis Zypern über die Türkei bis in den Nahen Osten und Nordafrika verbreitet.

Während andere Reptilienarten in der sengenden Mittagshitze meist Schattenplätze
aufsuchen, fühlt sich der Hardun auch bei Luft- und Bodentemperaturen bis zu 60 Grad Celsius noch wohl. Hardune sind auffallend robust gebaut und besitzen ebenso kräftige Gliedmaßen mit langen Krallen.

Wie für Agamen typisch, zeigt auch diese Art das Kopfnicken als Drohgebärde und um Weibchen zu beeindrucken.
Die natürlichen Feinde dieser Echsen sind Greifvögel und Schlangen. Aber vor allem die Hauskatze setzt ihren Beständen vermehrt zu. Zu seiner Nahrung gehören Insekten und Pflanzenteile. Der Hardun erreicht ein Gewicht von rund 50 Gramm, bei einer Lebenserwartung von etwa 15 Jahren.