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Umwelt-, Artenschutz und Forschung

Biodiversität, Arterhaltung und Klimaschutz sind die zentralen Zukunftsthemen, für die sich Hagenbeck ganz besonders stark macht.  Als zoologische Einrichtung trägt Hagenbeck mit seinem umfangreichen Know-how in der Tierhaltung, Pflege und Zucht sowie seinem großen Tierbestand wesentlich dazu bei, Artenschutzprogramme und Artenschutznetzwerke aktiv zu unterstützen. Denn jedes einzelne Lebewesen auf unserem Planeten spielt eine bedeutende Rolle in unserem Ökosystem und dennoch verschwinden Arten in erschreckender Geschwindigkeit.

Zoos spielen daher eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Aussterben bedrohter Tierarten. Sie bieten nicht nur einen sicheren Ersatzlebensraum für gefährdete Tiere, sondern sind auch in der Lage, wertvolle Daten und Fachkenntnisse zu sammeln, die den Schutz und die Erhaltung von Wildtieren unterstützen. Hagenbeck agiert dabei nicht nur energie- und ressourcenschonend, vielmehr investiert das Familienunternehmen beträchtliche Mittel in Artenschutzprojekte weltweit, um unsere Flora und Fauna für die nächsten Generationen zu erhalten und. Daher sind wir stolz darauf, dass der Tierpark Hagenbeck als erster deutscher Zoologischer Garten mit dem Umweltsiegel „Ökoprofit" ausgezeichnet wurde. 

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Elefant Symbol Weltweit größte Naturschutzorganisation steht hinter Zoos

Hagenbeck begrüßt IUCN-Positionspapier

Am 11. Oktober 2023 wurde ein Positionspapier zur Bedeutung von Zoos für den Artenschutz von der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt.

Darin bestätigt die IUCN die Bedeutung botanischer Gärten, Zoos und Aquarien, welche durch diverse Schutzprogramme und Zuchtprojekte einen enormen Beitrag gegen das globale Artensterben leisten. Ein Mitglied der IUCN ist der Verband der Zoologischen Gärten, in dem sich mehr als 70 Zoos engagieren, zu denen auch der Tierpark Hagenbeck gehört. Mit der Umsetzung von Forschungsprojekten, der finanziellen Bezuschussung von Artenschutzprojekten und der Beteiligung an Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen, gewährleisten Zoos und damit auch Hagenbeck den Erhalt vieler bedrohter Tierarten.
Hagenbeck beteiligt sich an 39 EEPs (Europäischen Zuchtprogrammen) und 11 ESBs (Europäischen Zuchtbüchern) und konnte durch zahlreiche Nachzuchten zum Erfolg der Programme beitragen.

„Es freut uns sehr, dass die bekannteste internationale Naturschutzorganisation die Artenschutzprojekte aller Zoos in dieser Form würdigt. Das Positionspapier der IUCN stärkt den Stellenwert von zoologischen Einrichtungen", zeigen sich Dr. Guido Westhoff und Walter Wolters, Tierpark-Geschäftsführer, erfreut von der Unterstützung der IUCN.

Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) ist die größte nicht staatliche, international agierende Naturschutzorganisation, welche das Ziel verfolgt, die menschliche Gesellschaft für den Arten- und Naturschutz sowie zu einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen zu sensibilisieren und diese zu sichern. Sie fungiert u.a. als Dachverband weltweiter Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen, klassifiziert Schutzgebiete, entwickelt internationale Grundlagen und Handlungsempfehlungen und erstellt die bekannte „Rote Liste" gefährdeter Arten. Somit stellt die IUCN mit 9.500 Mitgliedern aus 186 Staaten das weltweit größte Netzwerk an Experten für den Naturschutz dar.

Mehr Informationen zur IUCN finden Sie hier: IUCN
Für Wissenswertes über den VDZ klicken Sie hier: VDZ

Elefant Symbol Engagement im Artenschutz

Seit einigen Jahrzehnten engagiert sich Hagenbeck nicht nur für den Tierpark und das Tropen-Aquarium in Hamburg, vielmehr geht das Engagement durch nationale und internationale Kooperationen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Hierbei spielen Arterhalt sowie Natur- und Artenschutz eine entscheidende Rolle.

Der Europäische Zoo- und Aquarien-Verband EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) fördert die Zusammenarbeit zwischen europäischen Zoos und Aquarien. Ziel ist es, die Qualität der Tierhaltung zu verbessern sowie die Forschung und den Schutz der weltweiten Artenvielfalt zu koordinieren. Hagenbeck gehört zu den mehr als 400 Mitgliedern aus 47 europäischen und westasiatischen Ländern, die sich in der EAZA engagieren. Um einen Einblick in die Naturschutzaktivitäten der EAZA-Mitglieder zu erhalten, können Sie hier Statistiken zum Beitrag des Schutzes der weltweiten Artenvielfalt einsehen.

Global engagiert sich Hagenbeck in der WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) als aktives Mitglied. Die WAZA setzt sich ähnlich der EAZA für Natur- und Artenschutz sowie Umweltbildung ein. Zwischen den mehr als 400 vernetzten Mitgliedern findet ein reger Austausch statt.

Im Gegensatz zu den internationalen Zuchtbemühungen bedrohter Arten innerhalb der Zoos, dem sogenannten "ex situ Artenschutz", werden die Artenschutzbemühungen in den natürlichen Lebensräumen und in den Herkunftsländern als "in situ Artenschutz" bezeichnet. Hagenbeck engagiert sich hier an verschiedenen Stellen finanziell und durch Jahrzehnte gewachsenes Know-How.

Im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) sind 71 Zoos im VDZ, Verband der Zoologischen Gärten e.V., zusammengeschlossen. Hagenbeck engagiert sich aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Dies erreicht Hagenbeck durch die Zucht und den Erhalt gefährdeter Tierarten sowie durch das Engagement im Natur-, Arten-, Umwelt- und Tierschutz, durch die Weitergabe von Informationen zu nachhaltiger Entwicklung sowie die Förderung der Forschung und die Schaffung von naturnahen Erholungsräumen.

Auch im ZGAP ist Hagenbeck aktiv. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. setzt sich ganz besonders für den Schutz von wenig bekannten aber stark bedrohten Tierarten ein. Mit der Unterstützung der Stiftung Artenschutz, eine Gemeinschaftsinitiative von Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen, setzt sich Hagenbeck für die Bewahrung existenziell gefährdeter Tierarten, ihrer genetischen Vielfalt und ihrer Ökosysteme ein. Mit dem Schrecklichen Pfeilgiftfrosch nimmt das Tropen-Aquarium Hagenbeck am Programm von Citizen Conservation teil, um weniger beachtete Arten zu schützen. 

Elefant Symbol Artenschutzprogramme

Durch die weltweite Zerstörung von Lebensräumen sind viele Tierarten von der Ausrottung bedroht. Der Tierpark Hagenbeck beteiligt sich an verschiedenen Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) und verantwortet außerdem die EEP-Koordination für den Nordchinesischen Leoparden und Onager. Der Sinn des EEP besteht darin, vom Aussterben bedrohte Tiere so nachzuzüchten, dass ihre genetische Vielfalt möglichst erhalten bleibt. Jungtiere, die in Zoos zur Welt kommen, bilden genetisch stabile Zoo-Populationen. Diese Nachkommen stellen eine wertvolle Ressource für die schwindenden Wildtierbestände dar.

Der Zuchtkoordinator jeder einzelnen Tierart muss also wissen, wer mit wem verwandt ist und er muss klären, welche Tiere sich fortpflanzen dürfen. Deshalb bekommt jedes Tier einen Mikrochip und sein „Stammbaum" ist in den Zuchtbüchern vermerkt. Anhand der Abstammung und anderer genetischer Faktoren wird im EEP festgelegt, wer für Nachwuchs sorgen soll. Um möglichst Erfolg versprechende Paarungen zu bekommen, müssen die Zoos daher Tiere, die an EEPs teilnehmen, auch untereinander austauschen.

 

An folgenden EEPs ist der Tierpark Hagenbeck beteiligt:

Das Tropen-Aquarium beteiligt sich an folgenden EEPs:

  • Katta
  • Rodriguez Flughund
  • Henkels Blattschwanzgecko
  • Strahlenschildkröte
  • Zagros-Molch

Elefant Symbol Europäisches und Internationales Zuchtbuch

Für bedrohte Tierarten, für die es noch keine speziellen Zuchtprogramme gibt, müssen trotzdem alle wichtigen Daten gesammelt werden. Das passiert entweder europaweit durch das Europäische Zuchtbuch (ESB) oder weltweit durch das Internationale Zuchtbuch (ISB). Einige EEP-Tierarten werden zusätzlich auch international erfasst. Jährlich findet eine Aktualisierung der Daten statt.

Für folgende im Tropen-Aquarium Hagenbeck lebende Tiere existiert ein Europäisches Zuchtbuch (ESB):

  • Gefleckter Adlerrochen
  • Masken-Stechrochen
  • Schwarzspitzen-Riffhai
  • Blaupunktrochen
  • Zebrahai
  • Rothaubenturako

Für folgende bei Hagenbeck lebende Tiere existiert ein Internationales Zuchtbuch (ISB):

In den vergangenen Jahrzehnten wurden im Tierpark viele seltene Tiere erfolgreich gezüchtet. Sehr stolz sind wir auf den Durchbruch in der Zucht Asiatischer Elefanten. 16 Jungtiere kamen seit 1992 zur Welt. Unter den Zuchterfolgen der vergangenen Jahre sind außerdem besonders hervorzuheben: Kaiserschnurrbart-Tamarine, Mandrill, Sumatra Orang-Utan, Südamerikanischer Seebär, Südamerikanischer Riesenotter, Pazifisches Walross, Nordchinesischer Leopard, Sibirischer Tiger und Eisbär.

Elefant Symbol Ganzheitlicher Plan zum Schutz der Artenvielfalt

Ex-Situ-Artenschutz und In-Situ-Artenschutz

Elefant Symbol Engagement der Stiftung Hagenbeck und des Vereins der Freunde des Tierparks Hagenbeck e.V.

Modern geführte Zoologische Gärten wie Hagenbeck arbeiten auf Augenhöhe mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen am Erhalt der Biodiversität. Rund um den Globus unterstützen wir Artenschutzprojekte und helfen bei der Bewahrung natürlicher Lebensräume. Dabei wird der Tierpark und das Tropen-Aquarium von der 1998 gegründeten Stiftung Hagenbeck sowie dem Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck e.V., ebenfalls 1998 gegründet, unterstützt.

Ohne die Mitgliedsbeiträge, Spenden und das unermüdliche Engagement der Stiftung sowie der Vereinsmitglieder wären tiergärtnerisch wichtige Anschaffungen, Renovierungen und Neubauten bei Hagenbeck nicht realisierbar.

Aber auch außerhalb von Hagenbeck setzen sich beide Einrichtungen für den Schutz der Biodiversität auf unserem Planeten ein. So beteiligt sich der Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck e.V. jährlich mit rund 45.000 € an verschiedenen Projekten wie der EAZA-Kampagne Vietnamazing oder spendet an verschiedene Organisationen wie bspw. Sphenisco, ein Forschungsprojekt für Humboldt-Pinguine, Helpsimus, die sich für den Schutz von Lemuren auf Madagaskar einsetzen, Oro Verde, die unter anderem mit hunderten Bäumen den Regenwald in Guatemala aufforsten oder die ZGAP, die sich für den Schutz von wenig bekannten aber stark bedrohten Tierarten einsetzt. 

Die Organisation SECORE International wird von der Stiftung Hagenbeck mit rund 30.000 € unterstützt. SECORE setzt sich für den Erhalt und die Restauration von Korallenriffen ein, die zu den artenreichsten und empfindlichsten Ökosystemen der Welt gehören. Weitere 150.000 € fließen in den 5-Jahres-Forschungsplan für das TAGs EEHV project der Universität Utrecht, die an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Elefantenherpes arbeitet. Hinzukommt, dass die Stiftung Hagenbeck Platin-Förderer der Artenschutz-Kampagne „Zootier des Jahres“ ist, die von der ZGAP, der DTG und der Gemeinschaft der Zooförderer ins Leben gerufen wurde.

Insgesamt flossen so rund 223.000 € in Artenschutz- und Forschungsprojekte.

Hai Symbol Bedrohte Reptilien schützen – Hagenbeck unterstützt Vietnamazing-Kampagne

Vietnam – Ein Land in Südostasien, in dem Zigtausende Pflanzen- und Tierarten in tropischen Regenwäldern, Flusslandschaften, Gebirgen und Küsten beheimatet sind. Die EAZA-Kampagne (European Association of Zoos and Aquaria) „Vietnamazing“ setzt den Fokus auf Tierarten aus diesem Gebiet, die stark bedroht sind. Das Ziel ist der Aufbau eines nationalen und internationalen Naturschutznetzwerks aus Partnern verschiedener Bereiche, um den Biodiversitäts-Hotspot Vietnam hervorzuheben und die dort lebenden Arten, Habitate und Ökosysteme zu erhalten.

Hagenbeck ist stolz, ein festes Mitglied der EAZA-Gemeinde und somit ein Teil der Kampagne zu sein. Im Tropen-Aquarium erfahren Besucher im Ausstellungsbereich „Vietnamazing“ spannende Informationen über das Projekt. In dem 8.000 m² großen Tropenhaus leben drei Flagschiffarten der Kampagne. Dazu gehören die stark bedrohten Chinesischen Krokodilschwanzechsen, die Vietnamesischen Moosfrösche sowie die Prachtflossensauger. Große Zuchterfolge gelangen Hagenbeck bei den Moosfröschen und Krokodilschwanzechsen. Tiere aus diesen Nachzuchten wurden bereits deutschlandweit und auch international an andere zoologische Einrichtungen abgegeben.

Ein herzliches Dankeschön gilt dem Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck e.V., der das Projekt, welches ab 2026 als Vietnamazing Conservation Network weitergeführt wird, finanziell unterstützt.

Elefant Symbol Schutz für die einheimische Vogelwelt

Nistkästen:
Viele Vogelarten benötigen für ihren Nestbau dichte Hecken und morsche Bäume mit natürlichen Aushöhlungen. Durch die moderne Landwirtschaft können weder Bäume noch Sträucher auf den riesigen Feldern wachsen. Es besteht somit ein großer Mangel an natürlichen Nistplätzen. Ohne vom Menschen geschaffene Nistmöglichkeiten gäbe es bei den Brutgeschäften vieler Singvogelarten erhebliche Engpässe. Für den dringend benötigten Ausgleich sorgt Hagenbeck mit mehr als 350 Nistkästen im gesamten Tierpark-Gelände. Auch Fledermausnistkästen hat Hagenbeck in Zusammenarbeit mit dem NABU angebracht. Im Februar 2009 hat Hagenbeck eine Auszeichnung und die Plakette „Fledermausfreundliches Haus" erhalten.

Durch zahlreiche Vogelnutzgehölze und einheimische Beeren brüten im Tierpark Hagenbeck nicht nur die seltenen Grünspechte, Schwanzmeisen oder Mönchsgrasmücken, sondern auch Eisvögel, Gimpel, Wintergoldhähnchen und viele mehr. Hagenbeck bietet der einheimischen Vogelwelt mit einer ausgewählten Begrünung der gesamten Parkanlage optimale Lebensbedingungen.

Elefant Symbol Insektenfreundlicher Tierpark:

Rund zwei Drittel aller Tiere weltweit sind Insekten. Weit über eine Million Arten leben an Land, im Wasser, im Eis oder in der Wüste. Insekten halten die Pflanzenwelt nicht nur am Leben, vielmehr tragen sie durch Bestäubung zur Vermehrung der Flora bei und sichern die Welternährung. Zudem sind Insekten selbst ein wichtiger Teil der Nahrungskette und Futter für zahlreiche Tierarten, die ohne sie nicht überleben würden.

Alle gärtnerischen Anlagen im Tierpark Hagenbeck sind insektenfreundlich gestaltet. Zahlreiche Bienenwiesen sowie Flach- und Gründächer locken durch eine ausgewählte heimische Bepflanzung und Gestaltung Insekten an. So wie die Wildwiese bei den Onagern und dem Orang-Utan-Haus, das Blumenbeet in der Nähe des Spielplatzes, das Insektenhotel bei den Bisons, zahlreiche Natursteinmauern mit unterschiedlichen Blühpflanzen und viele weitere Flächen im und am Tierpark. Zudem sind alle Uferzonen im Tierpark Hagenbeck extra breit gehalten. Speziell angelegte Flachwasserzonen bieten Insekten optimale Trinkmöglichkeiten, da sie dies ausschließlich in flachen Gewässern gefahrlos tun können. In der Nähe des Wirtschaftshofes wurde zudem eine, für den Besucher nicht zugängliche, Wildblumenwiese eingestreut und diverse Wildgehölze mit unterschiedlichen Blühzeiten angepflanzt. Auch diese zusätzlichen Flächen bieten den unterschiedlichen Insekten Nahrung, Schutz und Lebensraum.

Die gesamten Rasenflächen im Tierpark Hagenbeck sind bewusst nicht wildkrautfrei (Unkraut) gehalten, da auch Wildkräuter Blühpflanzen sind, die Nahrung, Schutz und Lebensraum für Insekten sind. Aus diesem Grund wird beim Mähen der Rasenflächen auch auf eine optimale Schnitthöhe von rund fünf Zentimetern geachtet, um das Überleben der Insekten zu garantieren.

Die Ruhezonen der frei laufenden Tiere und die Rasenflächen, die von den Gästen des Tierparks nicht betreten werden dürfen, bieten zusätzlich optimale Lebensräume für zahlreiche Insekten.

Im Tierpark Hagenbeck stehen mehr als 1.500 Bäume, einige davon bereits länger als ein Jahrhundert. Bäume sorgen nicht nur für saubere Luft und genügend Trinkwasser, zahlreiche Tierarten sind auf die grünen Riesen angewiesen. So finden Insekten in den Rinden von Bäumen Schutz und Nahrung. Die Stämme bieten mit ihren Höhlen und Löchern Brutplätze und Winterquartiere für verschiedene Tiere. Daher wägen die Gärtner von Hagenbeck sehr genau ab, bevor ein Baum gefällt wird. Denn auch rudimentär erhaltene Bäume sind sehr wichtig für unterschiedliche Tierarten. Für jeden gefällten Baum werden mehrere neue Bäume nachgepflanzt.

Elefant Symbol Nachhaltiges Handeln

Natürliches Wegenetz:
Das gesamte, sechs Kilometer lange Wegenetz im Tierpark Hagenbeck ist natürlich angelegt. Anders als bei gepflasterten Wegen kann das Regenwasser bei einer wassergebundenen Wegedecke versickern und an Pflanzen weitergegeben werden. Denn, die gesamte Fläche kann unterwurzelt werden, sodass Wurzeln ausreichend Luft, Wasser und Nährstoffe aufnehmen können.

Anbau von eigenem Futter:
Um Anfahrtswege und die damit einhergehende CO²-Belastung zu reduzieren sowie Verpackungsmaterial zu reduzieren, werden Futterpflanzen direkt im Tierpark Hagenbeck angebaut. Dazu gehören Gras, Weiden, Obstgehölze, Luzerne und Bambus. Zusätzlich pflanzen Bauern aus der näheren Umgebung Gras, Mais, Futterrüben und Luzerne für Hagenbeck an. In den Sommermonaten werden die Wasserflöhe aus den Teichen des Parks entnommen und an Fische im Tropen-Aquarium sowie an die Flamingos und Jungvögel im Tierpark verfüttert. Hierfür keschern die Tierpfleger die Uferzonen der Teiche ab. Außerhalb des Tierpark-Geländes hat Hagenbeck 15 Hektar Grünfläche gepachtet, um hier weitere Futterpflanzen anzubauen. Diese Flächen werden nicht gedüngt und nach Bedarf abgemäht.

Brauchwasser:
Um wertvolles Trinkwasser zu sparen, verwendet Hagenbeck seit 2011 an unterschiedlichen Stellen im Tierpark Hagenbeck Brauchwasser. Das Brauchwasser wird für das gesamte tierpflegerische Tagesgeschehen genutzt. So beispielsweise für die Reinigungsarbeiten in den Stallungen oder das Abduschen der Elefanten bei der Morgenroutine. Für die Toilettenspülungen im Tierpark und Tropen-Aquarium wird ebenfalls Brauchwasser verwendet. Auch das Befüllen sämtlicher Teichanlagen im Tierpark erfolgt mit Brauchwasser. Das Wasser aus den Teichanlagen wird wiederum genutzt, um die Pflanzen auf dem Gelände zu gießen.

Umweltbewusste Gastronomie
Die Gastronomie Carl Hagenbeck GmbH hat bereits Vieles unternommen und getestet, um Müll zu vermeiden und umweltbewusst zu agieren. So bestehen alle Becher aus FSC-zertifizierter Pappe. Die Servierschalen für Pommes und Currywurst bestehen aus Papier, das dazugehörige Besteck besteht aus Holz. Beide Produkte sind kompostierbar, wie auch die Rührstäbchen für den Kaffee und die Strohhalme, die seit 2019 ausschließlich in der Papiervariante angeboten werden.

Wasserspender
Bei der Getränkeversorgung der Mitarbeiter wird seit Mitte 2019 auf Glasflaschen verzichtet. Stattdessen werden Wasserspender eingesetzt, die an das Leitungswasser angeschlossen sind. Die Installation der Wasserspender reduziert den CO2-Fußabdruck um bis zu 72%, zusätzlicher Müll wird vermieden und Energie und Ressourcen werden gespart. Zum einen durch die Produktion neuer Flaschen und den Wegfall des Leergutes und zum anderen durch die Beschaffung neuer Flaschen.

 

Wasserlose Urinale
Um Wasser zu sparen, befinden sich auf dem gesamten Hagenbeck-Gelände 20 wasserlose Urinale. Herkömmliche Urinale benötigen pro Spülung rund drei Liter Wasser. Die wasserlosen Urinale funktionieren dagegen während der Nutzung ganz ohne Wasser und nur mithilfe einer Membran. Der Urin dringt durch die flüssigkeitsdurchlässige Membran und fließt ab, ohne dass unangenehme Gerüche entweichen können. Die Membranen werden regelmäßig gereinigt, in dem sie über Nacht in einer speziellen Flüssigkeit eingeweicht werden. Ausschließlich für die Reinigung der wasserlosen Urinale und das Durchspülen der Leitungen fließt Wasser.

Umweltverträgliche Reinigungsmittel
Hagenbeck hat sich dafür entschieden, auf umweltbelastende, chlor- und phosphathaltige Reinigungsmittel zu verzichten. Verwendet werden daher ausschließlich Mittel mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen und abbaubaren Tensiden. Für eine optimale Dosierung sind alle Reinigungsbehälter mit Druckspendern versehen, um einer Verschwendung vorzubeugen.

Organische Abfälle
So werden beispielsweise Laub, Äste und Bäume kompostiert. Der Kot der Tiere wird regelmäßig von Bauern aus der Umgebung abgeholt. Mit den Ausscheidungen düngen die Bauern ihre Felder auf natürliche Weise und können so auf Kunstdünger verzichten.

Pro Woche fallen rund 20 Kubikmeter Grünabfall im Tierpark Hagenbeck an. Zweige, Äste, Laub und anderes Schnittmaterial wird in regelmäßigen Abständen mechanisch zerkleinert und durchgesiebt. Der entstandene Feinanteil geht als Mulch und Dünger in den natürlichen Kreislauf zurück und versorgt die Blumenbeete des Tierparks. Der grobe Anteil wird als Heizmaterial für Kraftwerke in der Umgebung weiter genutzt.

Abwärmenutzung Eismeer
Die thermische Grundversorgung des gesamten Gebäudekomplexes erfolgt über die Abwärmenutzung der Kältemaschinen. Diese Abwärme wird im Heizsystem gespeichert. Die Wärmeenergieversorgung kann bis zu einer Außentemperatur von 7° Grad Celsius gewährleistet werden. Fällt die Außentemperatur unter diesen Wert, übernimmt ein Spitzenlastheizkessel die Versorgung. Durch den Verzicht auf eine konventionelle, mit Gas betriebene Wärmeerzeugung, ergeben sich Einsparungen von 185 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Die Bodenheizung der Besuchertoiletten wird wiederum durch die Abwärmenutzung der darunterliegenden Pumpen gespeist.

E-Fahrzeuge
Um die Umwelt und das Klima zu schützen, hat sich Hagenbeck für Elektro-Fahrzeuge entschieden. Seit 2013 werden zwei PKW für den täglichen Transport innerhalb des Tierparks eingesetzt sowie für Besorgungen aller Art.

E-Geräte
Im gärtnerischen sowie im tierpflegerischen Bereich des Tierpark Hagenbeck werden vorrangig akkubetriebene Geräte eingesetzt, die keine schädlichen Emissionen ausstoßen, geräusch- und wartungsarm sowie flexibel einsetzbar sind. So werden beispielweise Heckenscheren, Freischneider, Laubbläser oder Kantenmäher mit einem energiesparenden Akku betrieben. Auch bei Neuanschaffungen wird darauf geachtet, dass die Geräte den neuesten Umweltstandards entsprechen.

Solarenergie
In Zusammenarbeit mit SunEnergy Europe hat Hagenbeck eine 1.024 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf den Dächern des Wirtschaftshofes errichtet, die Kühlung und weitere elektrische Verbraucher im Eismeer mit der Sonnenenergie CO²-neutral betreibt.

  • Gesamtleistung: 146,5 kWp
  • Ertrag: 146.000 kWh/Jahr
  • Eingespartes CO²: 130 Tonnen/Jahr

Hai Symbol Artenschutz im Tropen-Aquarium

Futterfisch aus nachhaltiger Fischerei
Das Tropen-Aquarium bezieht seine Futterfische ausschließlich aus nachhaltiger Fischerei. Dieser MSC-zertifizierter Händler wiederum bezieht seinen Fisch ausschließlich von nachhaltigen und lokalen Kleinst- und Handfischereien. Hagenbeck legt großen Wert darauf, Fisch nur aus nachhaltigen Quellen zu akzeptieren.

Nachzuchten aus der Aquarien-Community
In Bezug auf die im Tropen-Aquarium gepflegten Fische, achten wir im Tropen-Aquarium ganz besonders darauf, hauptsächlich auf Nachzuchten unserer Fische zurückzugreifen. Bei den für die Beckengemeinschaft wichtigen Fischarten, die aktuell noch nicht gezüchtet werden, greifen wir ausschließlich auf Wildfänge zurück, die nachhaltig und per Hand gefangen wurden.

Beteiligung an Zuchtprogrammen
Auch das Tropen-Aquarium ist in verschiedene Zuchtprogramme (EEPs) involviert. Neben der erfolgreichen und seltenen Nachzucht der Gefleckten Adlerrochen gab es in den letzten u.a. Jahren Nachwuchs bei den Banggai-Kardinalbarschen und diverse bei den Regenbogenfischen, den Buntbarschen sowie den Blauaugen. Auch bei den Chinesischen Krokodilschwanzechsen, die durch Lebensraumverlust und durch den illegalen Tierhandel bedroht sind, stellt sich bei Hagenbeck regelmäßig Nachwuchs ein.

Hai Symbol Hagenbeck und SECORE – gemeinsam für den Erhalt der Korallenriffe

Korallenriffe sind wie Regenwälder die Hotspots der Biodiversität. Tropische Korallenriffe sind die vielfältigsten Ökosysteme unserer Ozeane und beherbergen Tausende von Tierarten. Viele Millionen Menschen weltweit sind auf gesunde Korallenriffe angewiesen. Doch diesem einzigartigen Ökosystem geht es nicht gut. In allen Weltmeeren sterben die Korallen mit alarmierender Geschwindigkeit unter anderem aufgrund der globalen Erwärmung und mit ihnen verschwinden die Riffe.

Die Organisation SECORE setzt sich weltweit für den Erhalt und die Restauration von Korallenriffen ein. Mit der Unterstützung der Stiftung Hagenbeck engagiert sich SECORE derzeit für den Wiederaufbau des Belize Barriere Riffs vor Mexiko.

Dr. Dirk Petersen, Gründer der Korallenschutzorganisation SECORE überreichte Cord Crasselt, Vorstandsmitglied der Stiftung Hagenbeck, zum Dank für die finanzielle Unterstützung eine offizielle Förderurkunde für besondere Spender. Geld, das dringend gebraucht wird, um den Schutz der Korallen in ihrem natürlichen Lebensraum gewährleisten zu können. „Was die Tierhaltung anbetrifft, hat Hagenbeck über Jahrzehnte immer wieder Pionierarbeit geleistet", erklärt der Zoologische Direktor des Tierpark Hagenbeck, Dr. Guido Westhoff.  „Als Uwe Richter 1969 das Troparium als Vorläufer des heutigen Tropen-Aquariums übernahm, galten Korallen als nicht haltbar. Auch aufgrund seiner Grundsteine in der Korallenhaltung haben wir heute eines der größten und schönsten Korallenbecken Deutschlands. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, unsere Korallen vermehren und die Ableger an Aquarien weltweit verteilen zu können."

Um die Komplexität der Korallenvermehrung einem breiten Publikum zu verdeutlichen, enthüllten Dr. Westhoff und Dr. Dirk Petersen eine neue Infotafel vor dem großen Korallenbecken im Tropen-Aquarium, das die einzelnen Schritte der Arbeit demonstriert, die SECORE als Naturschutzorganisation leistet, um die Korallen in ihrem natürlichen Lebensraum retten, vermehren und wieder ansiedeln zu können.

Hai Symbol Silent Forest – Hagenbeck unterstützt EAZA-Kampagne gegen illegalen Vogelfang

Sie haben wohlklingende Namen wie Balistar oder Buschelster, doch ihre Stimmen verklingen. Singvögel aus Asien werden täglich tausendfach gefangen und in winzigen Käfigen auf Vogelmärkten in Indonesien, Singapur oder Malaysia gehandelt und verkauft. Viele Arten sind akut vom Aussterben bedroht, in manchen Gebieten sind sie bereits ganz verschwunden. Das Halten von Singvögeln ist in großen Teilen Asiens kulturell verwurzelt. Es herrscht der Glaube, dass Singvögel das Eheglück steigern und ihr Gesang ein langes Leben verspricht, ein Problembewusstsein für die Folgen des exzessiven Fangs ist nicht vorhanden. Die Auswirkungen sind erschreckend und die Wälder Asiens verstummen zusehends.

Hagenbeck unterstützt die EAZA-Kampagne (European Association of Zoos and Aquaria) gegen den illegalen Vogelfang mit Know-how sowie finanziell und möchte die Aufmerksamkeit auf die vielen bedrohten asiatischen Singvogelarten lenken. Zusätzlich informieren mehrere Schautafeln im Tropen-Aquarium über die Problematik und das Projekt Silent Forest.

Der Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck e.V. unterstützt Silent Forest mit 2.000 €. Ziel ist es jedoch, weitere Projekte in den betroffenen Regionen Asiens durch zusätzliche Gelder zu unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.silentforest.eu

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