Es ist eine der dramatischen und schmerzhaftesten Wahrheiten unserer Zeit: Weltweit sind viele Tierarten von der Ausrottung bedroht, ihre Lebensräume wurden und werden kontinuierlich kleiner. Jährlich verschwinden so mehrere tausend Arten – eine Zahl, so hoch, dass unser Verstand sie kaum erfassen kann.
Oft können die bedrohten Tierarten nur in menschlicher Obhut – und das heißt meist in Tierparks und Zoos – erhalten werden. Dass dies schon oft und langfristig gelingen konnte, ist auch der engen Zusammenarbeit der Zoos untereinander zu verdanken. Für den Tierpark und das Tropen-Aquarium Hagenbeck ist die Erforschung, der Schutz und die Zucht bedrohter Tierarten jeher nicht nur eine selbstgewählte Aufgabe, sondern eine gesellschaftliche Verpflichtung. Nur so übernehmen wir Verantwortung für unsere Umwelt und Natur, der wir durch unseren Lebenswandel bereits so stark geschadet haben.
Zum Artenschutz gehört natürlich auch, mehr über die Tiere, die wir schützen wollen, zu erfahren. Wissenschaftliche Forschung ist aus diesem Grund ein wichtiger Pfeiler unserer Arbeit im Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck. Sie stellt die unverzichtbare Grundlage für Forschungen im Freiland dar und ermöglicht das Ziel, die Tiere baldmöglichst auswildern zu können.
Als im Jahr 2002 der Hamburger Zoologe Gerhard Jarms in einem Becken des damaligen Tropariums eine bis dahin unbekannte Quallenart entdeckte, war die Freude selbstverständlich groß. Die nur fünf Millimeter große Meduse wurde nach ihrem Fundort benannt: Nausithoe hagenbecki. Doch Artenschutz heißt nicht nur, medienwirksame Entdeckungen zu machen. Artenschutz ist unsere Pflicht. Aus diesem Grund engagiert sich das Tropen-Aquarium gemeinsam mit vielen Tierparks, Aquarien und Zoologischen Gärten für wichtige Artenschutz-Projekte, wie z.B. das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und das Europäische Zuchtbuch (ESB).
Über nationale Verbände wie den Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und international aktive und vernetzte Organisationen wie dem Europäischen Zuchtverband (EAZA) oder dem Weltverband der Zoos (WAZA) stimmen wir unsere Maßnahmen und Initiativen wirkungsvoll mit- und untereinander ab.