Das Tropen-Aquarium Hagenbeck beherbergt mehr als 350 Tierarten auf über 8.000 Quadratmetern. Um zu kontrollieren, ob sich die tierischen Bewohner vermehrt haben, wie viel sie wiegen und wie groß sie geworden sind, fand heute der alljährliche Check-Up statt.
Direkt zu Beginn durfte ein großer Zuchterfolg bewundert werden. Pünktlich zum Checkup kamen am 04.01. sechs der stark gefährdeten Chinesischen Krokodilschwanzechsen (Shinisaurus crocodilurus) auf die Welt. „Im ersten Jahr wachsen die Echsen recht wenig, danach gibt es einen Wachstumsschub, sodass sie mit gut anderthalb bis zwei Jahren ausgewachsen sind“, erklärt Florian Ploetz, Bereichsleiter für Terraristik. Zum Größenvergleich wurde der Echsen-Vater vorgestellt, welcher gut 130 Gramm mehr auf die Waage brachte als der 3-5 Gramm leichte Nachwuchs.
Im Anschluss wurden die Blasenanemonen (Entacmaea quadricolor) begutachtet. Unsere Bereichsleiterin für Aquaristik, Elisa Gülzow, zählte 27 kupferrote und 11 grüne Blasenanemonen. „Wir führen regelmäßig Zählungen durch, da unsere Anemonen unter sehr guten Bedingungen leben und sie sich aufgrund dessen häufig vermehren. Daher kann sich die Anzahl sehr schnell stark verändern“, so Elisa Gülzow.
Zu guter Letzt standen die Blauen Schmucklangusten (Panulirus versicolor) auf dem Plan. Drei Tiere können im Roten Meer Panorama des Tropen-Aquariums bestaunt werden. Die zu den Zehnfußkrebsen gehörigen Tiere sind sehr intelligent und häuten sich regelmäßig, wobei sie sich gerne in Felsspalten zurückziehen. Aktuell zählen die Langusten nicht zu den bedrohten Tierarten, werden aber sehr stark befischt, sodass sich das leider schnell ändern könnte.
Dr. Guido Westhoff, Geschäftsführer bei Hagenbeck erklärt: „Jede Nachzucht ist wertvoll, besonders in Anbetracht der Gefährdung vieler Arten. Der Tierpark Hagenbeck engagiert sich daher sehr stark sowohl bei der Nachzucht als auch bei der zooübergreifenden Artenabgabe, um gefährdete Tierarten zu erhalten.“
Die EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) Kampagne Vietnamazing setzt sich für die Rettung der Krokodilschwanzechse ein. Von den halb-aquatisch lebenden Reptilien gibt es nur noch wenige hundert Exemplare im Freiland. Hagenbeck beteiligt sich an der Kampagne und macht mit Schautafeln auf die prekäre Lage aufmerksam.